Dass die Aufbau- und Ablauforganisation eines Unternehmens wichtig für eine schnelle und flexible IT ist, ist kein Geheimnis. Folglich gibt es eine Reihe von Ansätzen, die hier für Verbesserungen sorgen sollen: agile Ansätze, SAFe und alles, was es rund um das Thema DevOps gibt. Aus dem DevOps-Umfeld kommen auch die Team Topologies, die Manuel Pais und Matthew Skelton 2019 in ihrem gleichnamigen Buch beschreiben.
Sobald eine gewisse Anzahl unterschiedlicher Teams und Interaktionen zwischen ihnen erreicht wurde, ist es sinnvoll, die Teams und Erwartungshaltungen an eben diese klar zu benennen und zu kommunizieren. Ebenso muss die Zusammenarbeit zwischen den Teams geklärt werden und welche Schnittstellen zwischen ihnen genutzt werden sollen. Ziel ist es, dass die Teams ihre Energie in die Lösung der eigenen Herausforderungen stecken, und nicht in die Reibung dazwischen.
Skelton und Pais haben dafür vier verschiedene Teamtypen definiert: Stream-Aligned, Enabling, Complicated Subsystem und Plattform. Ziel ist es, die crossfunktionalen value-stream-aligned Teams, die eigenständig für ein Produkt zuständig sind, zu unterstützen. Zunächst gibt es da die Enabling Teams, die den Stream-Aligned Teams in Form von Coaching und Mentoring helfen, zum Beispiel zum Thema Security. Sie bauen aber selbst keine Lösungen, die sie betreiben und anbieten.
Das ist Aufgabe der Plattform-Teams, die aktiv die Infrastruktur vereinfachen. Sie lohnen sich erst, wenn mehrere (5-7) Teams die gleiche Funktionalität benötigen. Dabei sind sie immer auf den Nutzen für den Kunden, die Stream-Aligned Teams, ausgerichtet (s. die Diskussionen rund um das Thema Platform Engineering). Bei Bedarf können dann auch noch Complicated-Subsystem-Teams gebildet werden, die keinen direkten Kundennutzen schaffen, sondern an Problemstellungen arbeiten, die ein tiefes technisches Wissen benötigen.
Neben den Teamtypen werden auch drei Kollaborationstypen definiert:
1) Collaboration: Eine enge gemeinsame Zusammenarbeit.
2) X as a Service: Ein Team bietet eine Dienstleistung als Produkt für die anderen Teams an.
3) Facilitation: Der Fokus liegt auf dem Enabling eines Teams.
Die zeitliche Komponente ist dabei wichtig. Zu Beginn kann Collaboration zwischen Teams gewünscht und richtig sein. Mit der Zeit ist eine solche Kollaboration aber eher ein Zeichen für ein organisatorisches Problem. Mittels der Team- und Kollaborationstypen kann man also Teaminteraktionen auch im Laufe der Zeit betrachten und verstehen.
Die Team Topologies sind für uns eine State-of-the-Art-Methode zum Thema Teamorganisation und werden von uns regelmäßig als Gedankenmodell verwendet. Scrum, Kanban und SAFe fokussieren im Vergleich dazu mehr das Vorgehen und notwendige Rollen. Sie ergänzen die Topologies, insbesondere Kanban passt hervorragend mit den Ideen zusammen. Die Topologies sind sehr fundiert. Hauptsächlich auch, da sie auf Beobachtungen zu DevOps-Antipatterns basieren. Mit „Unfix“ steht schon der nächste Ansatz zum Thema vor der Haustür. Es ist abzuwarten, ob es mehr ist als eine Evolution der bisherigen Herangehensweise.
Dieser Artikel erschien am 17.02.2023 im Rahmen des codecentric-Innovations-Newsletters. Wenn ihr immer direkt über die neusten IT-Trends und -Techniken informiert sein wollt, könnt ihr den Newsletter hier abonnieren.
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Blog-Autor*in
Matthias Niehoff
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