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Einmal Robot Framework und RIDE zum Mitnehmen

1.5.2011 | 3 Minuten Lesezeit

Das Robot Framework ist ein ausgereiftes Werkzeug für das Erstellen von automatisierten Tests. Mit Hilfe der GUI-Anwendung RIDE (= Robot IDE) und unterstützt durch den schlüsselwort-getriebenem (keyword-driven) Ansatz, können auch weniger technisch orientierte Benutzer schnell in die Entwicklung neuer Testfälle einsteigen.

Oft gilt es jedoch zunächst einmal in einer Evaluierungsphase – z.B. anhand eines Prototypen – das Robot Framework in einem konkreten Anwendungsfall zu testen. Die Installation auf dem eigenen Laptop reicht natürlich für eine erste Demonstration. Doch im nächsten Schritt muss im allgemeinen eine Installation auf dem Rechner eines oder mehrerer Anwender erfolgen, damit auch der Zugriff auf z.B. eine Anwendung im entsprechenden Intranet möglich ist. Hier begibt man sich dann oft in das Reich der Schmerzen, denn nicht jeder Anwender ist auf seinem Rechner mit Administrationsrechten ausgestattet. Diese Schmerzen können hoffentlich mit diesem Artikel ein wenig gemildert werden :-).

Sowohl das Robot Framework als auch RIDE sind in Python implementiert. Dies ist natürlich für sich gesehen kein Problem, aber es erfordert eine explizite Python-Installation , welche zwar mit einem Windows-Installer komfortabel möglich ist, aber schon an fehlenden Berechtigungen eines Benutzer im Firmen-Netz – wie oben erwähnt – scheitern kann. Zusätzlich müssen dann noch das Robot Framework und RIDE installiert werden.

Für die eigentliche Testausführung wird nur das Robot Framework benötigt. Hierfür gibt es mittlerweile eine reine Java-Implementierung , welche es ermöglicht das Robot Framework vollständig ohne eine lokale Python-Installation zu starten. Auch eine explizite Installation des Robot Frameworks ist nicht notwendig, sondern es wird lediglich eine JAR-Datei benötigt. Eine lokale Java-Installation kann man normalerweise schon voraussetzen.

Problem gelöst? Leider nicht! Denn jetzt kommt RIDE, welches immer noch zwingend Python erfordert. Damit aber nicht genug, denn es werden hier Python-Bibliotheken aus dem Robot Framework genutzt und somit muss auch die Python-Variante des Robot Frameworks installiert werden und dann auch noch RIDE. Ein Installations-Stack der durchaus abschreckend wirken kann.

Aber zum Glück gibt es Portable Python , welches das grundlegende Tool für die folgende Lösung unseres Installationsproblems ist:

  • Zunächst einmal installieren wir alles was wir brauchen (Python, Robot Framework, RIDE, Robot-Libraries) auf unserem lokalen Rechner. (Oft ist hier eh schon alles installiert.)
  • Jetzt die Portable Python Version auf einem USB-Stick installieren.
  • Jetzt kommt eine kleine Brute-Force Aktion indem einfach alle Ordner – und nur die Ordner – aus dem lokalen „C:\Python26“ (oder anderes Installationsverzeichnis) in das Vereichnis „PortablePython_1.1_py2.6.1\App“ auf dem Stick gezogen werden. Die Nachfrage ob Dateien im Zielverzeichnis überschrieben werden sollen für alle Dateien verneinen.

Das war es. Auf dem Stick befindet sich jetzt eine voll lauffähige Version des Robot Frameworks inkl. RIDE. Wobei es sicherlich empfehlenswert ist bei der Benutzung von in Java geschriebenen Keyword-Bibliotheken zusätzlich den hier beschriebenen Ansatz zu wählen das Robot Framework über eine JAR-Datei zu starten (wie bereits oben erwähnt). Diese JAR-Datei kann dann auch einfach ins Versionskontrollsystem eingecheckt werden und steht dann zentral für alle Benutzer zur Verfügung.

Ein letzter Tip zum Starten von RIDE. Es kann sein, dass hier ein Doppelklick zum Starten der Anwendung – aufgrund von fehlenden Administrationsrechten – nach wie vor nicht funktioniert. Über die Kommandozeile sollte es aber auf jeden Fall funktionieren:

Hat man einmal eine fertige Version des Robot Frameworks und RIDE auf einem USB-Stick, so kann diese einfach auf jeden beliebigen Rechner kopiert werden. Somit ist der Einstieg mit dem Robot Framework wesentlich einfacher. Und nur zur Sicherheit habe ich in meiner „Stick-Version“ auch noch Java hinzu gepackt. Man weiß ja nie ;).

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