Am vergangenem Wochenende habe ich die Chance genutzt und den europäischen Go Kongress in Oberhof besucht. Bevor es hier zu Verwirrungen kommt – wir sind hier ja auf einem IT-Blog – es geht um das Go-Spiel und nicht um die gleichnamige Programmiersprache .
Aber auch wenn es hier um das Go-Spiel geht ist das auf keinen Fall ein Grund zur Flucht :). Ganz im Gegenteil! Denn das Go-Spiel ist absolut faszinierend und selbst als langjähriger Schach-Vereinsspieler würde ich mittlerweile eine Partie Go immer einer Schachpartie vorziehen. Und das soll schon was heissen.
Der Grund hierfür ist definitiv auch mein Kollege Georg, der für so ziemlich jeden Go-Begeisterten bei uns in der Firma verantwortlich ist. Georg ist nicht nur ein extrem starker Spieler, sondern er hat auch eine unnachahmliche Art einem das Spiel näher zu bringen. Eine Kostprobe davon gibt es in folgendem Video. Hier erklärt Georg unserem Kollegen Andreas das Spiel, um dann auch direkt eine kleine Partie zu spielen:
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Aber zurück zum europäischen Go Kongress bei dem ich die Chance wahr genommen habe am Wochenendturnier in der Mitte des Kongresses teil zu nehmen. Es gibt natürlich eine ganze Reihe von Veranstaltungen, Workshops und auch Turnieren, so dass ein Wochenende eigentlich viel zu kurz ist. Leider ging es zeitlich nicht anders. Wo wir gerade bei Veranstaltungen sind soll natürlich nicht unerwähnt bleiben, dass die codecentric – zur Freude von Georg und mir – das Rengo-Turnier gesponsert hat. Rengo ist eine Teamvariante von Go, doch dazu später mehr, denn wir sind Samstag Abend noch in den Genuss unserer eigenen Rengo-Partie gekommen.
Aber der Reihe nach: Freitag Abend habe ich nur noch kurz Georg getroffen und bin dann aber nach der doch recht langen Fahrt nur noch ins Bett gefallen. Das Hotel- und Spielgelände war ziemlich groß, so dass ich mich dort Samstag Morgen nach dem Frühstück erstmal ein wenig orientieren musste. Und dann ging es auch schon los mit der ersten Runde des auf fünf Runden angelegten Wochenend-Turniers. Ich spiele jetzt seit etwas einem Jahr online und dabei meist Korrespondenzspiele. Aber in meiner Jugend habe ich unzählige Schachpartien als Turnierpartien gespielt und so war das Kribbeln direkt wieder da :-).
Gespielt wird nach dem McMahon-System , welches dafür sorgt, dass im Verlauf eines Turniers immer ähnlich starke Spieler gegeneinander ausgelost werden. Als wirklich schwacher Spieler mit einem Ranking von 12k hätte ich nicht auch nur den theoretischen Hauch einer Chance in einem Gleichauf-Spiel gegen meinen Kollegen Georg zu gewinnen, der ein Ranking von 3d hat.
Die erste Partie läuft zunächst nicht wirklich schlecht, aber ich habe dann doch konsequent immer die kleineren Gebiete und verliere am Ende deutlich.
Es geht zum Mittagessen, doch auch das hilft leider nicht und so gehen auch die anderen beiden Partien des Tages verloren. Für Georg läuft es mit einem Sieg etwas besser, allerdings ja auch auf einem ganz anderen Niveau ;-). Zwischen der zweiten und der dritten Runde konnten wir noch den Besuch bei einer kurzen Session einlegen: „Die Go-Avengers“. Dort wurden grundlegende Techniken sehr kurzweilig vorgetragen. Es erscheint einem auch immer alles völlig logisch, bis man dann versucht es in seinen eigenen Spielen anzuwenden.
Zum Abendessen haben wir noch einen Studienkollegen von Georg getroffen und in uns reifte der Plan noch eine Partie Rengo zu spielen. Dabei bilden zwei oder drei Spieler jeweils ein Team und ziehen abwechselnd für das Team. Es dürfen jedoch keine Absprachen zwischen den Team-Mitgliedern erfolgen. Georg’s Studienkollege war mit 2-3k auch schon ein guter Spieler, doch wie es der Zufall wollte war der von uns als vierter Spieler Angesprochene ein 4d mit viel Erfahrung und Spass an Team-Go und Rengo. So spielte ich – als schwächster Spieler – also zusammen mit Soeren gegen die beiden ehemaligen Studienkollegen. Dabei haben wir dann noch fünf Vorgabesteine bekommen, da wir im Mittel das schwächere Team waren. Ähnlich wie im Finale des offiziellen Rengo-Turniers drehte sich bei unserem Spiel alles um den schwächsten Spieler, also mich. Während Georg und sein Spielpartner eifrig bemüht waren mir Fallen zu stellen hat Soeren versucht mir das Spiel so einfach wie möglich zu machen. Dabei habe ich ziemlich geschwitzt und immer nur gehofft, dass ich keine zu schlimmen Patzer einbaue. Am Ende hat es dann knapp für uns gereicht, wobei es aufgrund der fortgeschrittenen Uhrzeit leider nicht mehr für ein Rematch gereicht hat. Mit Soeren zu spielen hat sehr viel Spass gemacht und ich hatte direkt das Gefühl ein wenig stärker zu spielen :-).
Dieses Gefühl wurde Sonntag allerdings direkt wieder stark gedämpft, nachdem ich eine fast schon gewonnene Partie mit einem schlechten Zug weg geworfen hatte. Danach war ich mental doch ein wenig gebrochen 😉 und – die lange Rückfahrt vor Augen – bin ich vor der letzten Runde aus dem Turnier ausgestiegen. Georg und ich haben uns noch bei einem gemütlichen Mittagessen verabschiedet. Für Georg ging es ja auch im Hauptturnier der folgenden Woche noch weiter.
Schaut man nur auf das Turnierergebnis wäre das Fazit wohl ein ziemliches Debakel. Aber im Gegenteil hat es meine Begeisterung für das Spiel weiter befeuert und das nächste kleine Go-Turnier im November in Dortmund steht schon im Terminkalender. Alle Spieler die ich getroffen habe waren sehr nett und hilfsbereit und es hat einfach Spass gemacht. Daher von dieser Stelle auch nochmal ein großes Dankeschön an die Organisation, die bestimmt nicht ganz einfach war. Go fristet hierzulande ja leider ein ziemliches Schattendasein. Am Ende kann ich nur jedem mit Interesse an Strategie-Spielen empfehlen es einfach mal auszuprobieren. Dann heisst es am Ende vielleicht „Hallo“ in der:
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von Thomas Jaspers
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Thomas Jaspers
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