Wenige Tage nach Jugend hackt in Köln folgte am Wochenende vom 18. bis 20. September auch das erste Jugend hackt in Hamburg. Ich hatte das große Glück, als Mentor dabei sein zu dürfen und möchte meine Eindrücke und Erfahrungen in diesem Blogpost mit euch teilen.
Was ist Jugend hackt?
Jugend hackt ist ein Hackathon für Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren. An einem einzigen Wochenende treffen sich Jugendliche um gemeinsam ein Projekt ihrer Wahl zu bearbeiten. Die Teilnehmer stehen mit ihren Ideen allerdings nicht alleine da. Jugend hackt bzw. die Mentoren machen zusätzlich zu den Ideen der Teilnehmer auch Vorschläge für Projekte, um den unentschlossenen Teilnehmern die Wahl zu erleichtern. Neben der Wahl des Projektthemas ist auch die Wahl der Programmiersprache und Frameworks den Teilnehmern komplett freigestellt. Der Phantasie sind somit (fast) keine Grenzen gesetzt außer, dass es binnen eines Wochenendes zu bearbeiten sein soll.
Wie lief der erste Tag ab?
Der erste Tag begann mit einer Begrüßung der Mentoren und einem gemeinsamen Kennenlernen. Dabei blickte ich in viele junge Gesichter, die voller Freude in die wirklich gelungene Location in den Gaußhof in Hamburg-Ottensen kamen. Im Anschluss an die Begrüßung begannen Teilnehmer, Mentoren und Organisatoren mit einem Kennenlernspiel als Übung zum Aufwärmen.
Nach dem gemeinsamen Warmup begann schließlich die Ideenfindung in der Gruppe. Dabei hatten die Jugendlichen die Auswahl zwischen verschiedenen Datenstätzen, die sie für ihre Projekte verwenden konnten. Neben der großen Anzahl der verschiedenen Datensätze waren auch die Teilnehmer äußerst unterschiedlich. Die Bandbreite reichte von 12-jährigen Minecraft-Moddern über 15-jährige, die sich mit den Cheatingmögichkeiten in Counter Strike Global Offensive beschäftigen bis hin zu 18-jährigen deren Fokus sehr stark auf der Entwicklung von Mobile Apps lag. Neben den angehenden Entwicklern von morgen haben auch Technik-Interessierte und was mich besonders gefreut hat, auch Flüchtlinge teilgenommen. Der erste Tag endete damit, dass sich all diese verschiedenen Charaktere mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten und Vorkenntnissen erfolgreich in die Ideenfindung eingebracht haben, so dass die Projektideen am darauf folgenden Tag allen Teilnehmern präsentiert werden konnte.
Der zweite Tag
Nach einer kurzen Nacht konnten sich die Teilnehmer am zweiten Tag eines der Projekte aus der Ideenfindung des Vortages aussuchen. Dabei konnte ein beliebiges Projekt gewählt werden. Es musste nicht das selbst vorgeschlagene Projekt sein. Nachdem sich sowohl Teilnehmer als auch Mentoren einem Projekt angeschlossen hatten, ging es auch schon gleich mit der Planung und Implementierung los.
Ich habe das Projekt „Moin Refugees “ rund um Moritz, Noah und Finn betreut. Bei der Projektidee ging es darum eine Applikation zu entwickeln, die Flüchtlinge und Helfer unterstützen und eine bessere Planbarkeit von Flüchtlingen an bestimmten Orten ermöglichen soll. Dazu wurde ein Frontend in Form einer in Swift geschriebenen iOS App und ein auf Java EE 7 basierendes Backend mit einer REST-Schnittstelle entwickelt. Ursprünglich wollten sie das Backend mit einer mySQL-Datenbank und Delphi entwickeln, da Moritz Delphi von seinem Vater gelernt hatte und bereits auf Vorkenntnisse zurückgreifen konnte. Das Einrichten der Infrastruktur kostete uns allerdings so viel Zeit, dass die Gruppe entschieden hat es mit Java EE, NetBeans und Glassfish zu entwickeln. Nach genau zwei Videos von Adam Bien war er in der Lage aus einer Rest API, EJBs und JPA eine Anwendung zu entwickeln. Dass Moritz so schnell gelernt hat, hat mich besonders gefreut, da Moritz bisher auf ein paar Zeilen Java SE aus dem Minecraft Modding zurückgreifen konnte und Java EE für ihn Neuland war.
Neben der Arbeit am Projekt fanden am zweiten Tag auch noch vielerlei verschiedene Lightning Talks statt. Die Talks waren weit gestreut und zeigten Einblicke in verschiedenste Themen von Virtual Reality bis hin zu Indie und Serious Gaming. Weitere Links zu den einzelnen Lightning Talks finden sich am Ende dieses Artikels. Ein Blick lohnt sich.
Wie lief der dritte Tag ab?
Der ersten kurzen Nacht folgte eine zweite. Nachdem die Gruppe den Vormittag mit Netzwerkproblemem zu kämpfen hatten, konnte sie das Zusammenspiel zwischen Backend und der Mobile App testen. Genau rechtzeitig, denn wenig später startete die Vorstellung der Projekte aller Gruppen und eine anschließende Preisverleihung. Die Vorstellung der Gruppen war öffentlich und es waren viele Eltern und weitere Interessierte anwesend.
Insgesamt wurden sechs Preise verliehen. Publikumspreis, Sonderpreis, Aha-Moment, Bestes Design, Bester Code und „Mit Code die Welt verbessern“. Neben dem Preis für das beste Design bekam das Team auch noch den Publikumspreis, welcher von allen bei der Preisverleihung anwesenden Personen gewählt wurde. Nochmals Glückwunsch!
Die Leistung derer die keinen Preis verliehen bekommen haben sollte nicht außer acht gelassen werden. Es waren viele sehr schöne Projekte dabei und ich bin zuversichtlich, dass die Projekte mit den etwas jüngeren Teilnehmern früher oder später den Älteren etwas vormachen werden. Wir sehen uns hoffentlich im nächsten Jahr wieder. Bleibt dran! 🙂
Einen Ausschnit des Designs findet sich in der folgenden Abbildung.
Übrigens: Das Projekt wird im Rahmen von Germany says Welcome in den Hamburger Schulferien weiterentwickelt 🙂
Fazit
Es war echt erstaunlich zu sehen, was die Teilnehmer in ihrem zum Teil noch sehr jungen Alter binnen eines Wochenendes auf die Beine gestellt haben, wie schnell sie sich in neue Themen eingearbeitet und gelernt haben. Es hat mir persönlich sehr viel Spaß gemacht und ich hoffe nächstes Jahr wieder als Mentor dabei sein zu dürfen und viele Teilnehmer wiederzusehen.
Alle die jetzt noch interessiert sind und mehr über Jugend hackt Nord, die Projekte oder auch Jugend hackt im Allgemeinen erfahren möchten empfehle ich die folgenden Links.
Mehr Infos
- Was passiert genau bei Jugend hackt Nord? Und wer steckt da dahinter. Mehr Infos dazu gibt es im Blogpost dazu.
- Alle interessanten Datensätze gibt es nochmal hier in der Übersicht .
- Hier geht’s zu hackdash.org .
Die Präsentationen der Lightning Talks vom Wochenende
- Timo Lundelius // OK Lab Hamburg
- Simon Graff // Virtual Reality
- Anke Günther // Indie- und Serious Gaming
- Trurl // rad1o Badges & Junghackertag
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von Bennet Schulz
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Blog-Autor*in
Bennet Schulz
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