Hast du auch keine Lust mehr auf das Thema Barrierefreiheit? Du fragst dich warum da überhaupt so viel Wind gemacht wird und siehst keinen Usecase für deine Website? Dann folge diesem ultimativen Schrit-für-Schritt-Guide und lerne, dieses völlig überbewertete Thema elegant zu umschiffen.
Schritt 1 - Alles für die Maus
Wer braucht denn bitteschön ein Keyboard, wenn es doch viel leichter ist, zu klicken? Es besteht auch kein Grund, deine selbstgebauten Komponenten mit Keyboard-Events zu zu pflastern; das sorgt nur für mehr Arbeit.
Bonuslevel: Um Dateien hochzuladen brauchst du keinen Filepicker - Drag-und-Drop ist ausreichend.
Schritt 2 - Kontraste reduzieren
Dein Interface sollte elegant sein und über den Dingen schweben. Kontraste stören da nur und sollten weitestgehend reduziert werden.
Bonuslevel: Alles nur im hellen Farbschema - das dunkle Schema deprimiert die Nutzer*innen!
Schritt 3 - Überraschung!
Überrasche deine Nutzer*innen, indem du Interaktionen anders gestaltest als der Rest der Welt. Das wirkt innovativ und hipp und sorgt für frischen Wind.
Bonuslevel: Besonders gut kommt es an, wenn ein Hovern über ein Element eine Aktion auslöst.
Schritt 4 - Größen festlegen
Lege eine Mindestauflösung fest, damit dein tolles Design auch gut rüberkommt. Diese sollte nicht zu niedrig gewählt sein - Nutzer*innen, die sich keine großen Bildschirme leisten können, sind sowieso nicht deine Zielgruppe.
Bonuslevel: Die Schriftgröße ist perfekt, so wie sie ist. Zoom kannst du deaktivieren.
Schritt 5 - Elegante Formulare
Formulare sind lästig für Nutzer*innen, deswegen ist es wichtig, dass sie wenigstens schick aussehen. Labels stören da nur; am Besten packst du sie in die Felder und blendest sie aus, sobald die Nutzer*innen etwas eingeben.
Bonuslevel: Fehlerbehandlung brauchst du nicht - deine Nutzer*innen wissen, was sie wollen
Fertig!
Wenn du alle diese Schritte minutiös befolgt hast, und vielleicht auch den einen oder anderen Bonuslevel abgeschlossen hast: Herzlichen Glückwunsch!
Du hast eine Seite erstellt, die nur Mausnutzer benutzen können. Sie müssen sich gut mit Technik auskennen, um mit deinem unkonventionellen Interface klarzukommen. Außerdem brauchen sie einen großen, teuren Bildschirm in einer reflexionsarmen Umgebung. Am Besten ist es dort dunkel, denn im Sonnenlicht kommt dein Design nicht gut zum Tragen. Deine Nutzer sollten auch gut gucken können, um deine kleine Schrift zu lesen. Ich habe hier extra nicht gegendert, denn deine Nutzergruppe besteht jetzt aus jungen, technik-afinen Männern, die den ganzen Tag im Keller hocken. Ich bin mir sicher, dass dein Produkt, die Anti-Falten-Crème, gut bei ihnen ankommt.
*Sarkasmus aus*
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Blog-Autor*in
Anna Maier
Senior IT-Consultant
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