Für uns, Daniel und Anna, war Jugend hackt 2016 die erste Veranstaltung dieser Art, und dementsprechend neugierig und offen sind wir das Wochenende angegangen. Was Jugend hackt eigentlich ist, hat unser Kollege Andreas bereits erklärt .
Wir hatten nicht die Erwartung, dass wir den Jugendlichen Programmieren beibringen oder ihre algorithmischen Probleme lösen. Vielmehr war unsere Idee, agile Techniken und Organisationsstrukturen aus unserem Berufsalltag, insbesondere Scrum, einzubringen und die Jugendlichen so bei der Umsetzung ihrer Idee zu unterstützen und ihnen zu helfen. Ebenso wollten wir die Jugendlichen dazu anhalten, im Pair zu arbeiten, um das Wissen über die einzelnen Projektbestandteile im Team gut zu verteilen.
Das Feedback der anderen Mentoren, die schon Erfahrung mit Jugend hackt hatten, war eindeutig: Niemand erwartete, dass sich ein Team den ganzen Hackathon an einer Methodik wie Scrum festhalten und durchgängig nach den Richtlinien dort arbeiten würde. Vielmehr rechneten alle damit, uns eingeschlossen, dass Scrum und Co. nach kurzer Zeit über Bord geworfen und das Hacken in den Vordergrund gestellt würde.
Mentoren als Scrum Master
Gleich vorweg: Es kam anders als erwartet. Unser Team gab Scrum nicht nur eine Chance, sondern forderte Standups und Retrospektiven zu den vereinbarten Zeiten ein. Zu keinem Zeitpunkt wurde Scrum durch unser Team in Frage gestellt. Begünstigt wurde dies dadurch, dass alle Gruppenmitglieder schon mindestens eine Programmiersprache kannten und auch schon Erfahrungen auf Hackathons gesammelt hatten. Ein Team, das hier mehr technische Hürden oder weniger Vorerfahrung zu bieten gehabt hätte, hätte sich vielleicht anders verhalten.
Ein Sprint dauerte bei uns in der Regel zwei Stunden, und wir als Mentoren übernahmen die Rolle der Scrum Master. Zu Beginn wurde jeweils ein Planning durchgeführt, bei dem die anstehenden Aufgaben im Team verteilt wurden. Nach einer Stunde gab es ein Standup, bevor der Sprint dann mit einer Retrospektive beendet wurde.
Schon nach dem ersten Sprint zahlte sich Scrum auch schon für uns aus: Innerhalb der Retrospektive stellten wir fest, dass es noch Klärungbedarf bezüglich der Architektur gab. Während derartige Probleme sonst gerne erst spät im Projekt auffallen und dann nur noch schwer zu beheben sind, konnten wir direkt einen Spike einplanen und das Thema im Team diskutieren.
Gerade am Anfang haben wir in jeder Retrospektive deutlich gemacht, dass wir natürlich auch ohne Scrum weiterarbeiten könnten. Das Team hat sich jedoch konsequent für Scrum ausgesprochen.
Ohne Scrum: Chaos
Nachdem am Samstag hart und sehr konzentriert an dem Projekt gearbeitet wurde und die meisten Teilnehmer in der Nacht von Samstag auf Sonntag wenig bis keinen Schlaf hatten, wollten wir es zunächst lockerer angehen und verzichteten am Sonntagmorgen zunächst auf ein weiteres Planning. Direkt fiel den Teammitgliedern auf, wie unstrukturiert die Arbeit weiterging: Aufgaben waren im Team nicht klar zugewiesen, jeder hatte mehrere Themen im Kopf, und so langsam lief die Zeit bis zur Präsention davon. Es kam das Gefühl auf, das Projekt nicht mehr reichtzeitig abschließen zu können. Nach einer Stunde machten wir also wieder ein Planning, um diesem Chaos zu entgehen und der Aufgaben und des Projektes wieder Herr zu werden. So konnten wir die abschließenden Tätigkeiten an der Anwendung und die Vorbereitung der Präsentation gut im Team verteilen. Als wir gegen Ende erfuhren, dass ein anderes Team noch Tests eingebaut hatten, konnten wir spontan reagieren und hier ebenfalls nachlegen.
Prädikat „Bester Code“
Nach drei Tagen konnten wir dann das Projekt erfolgreich beenden. Für die Teammitglieder, die schon bei Jugend hackt waren, war es das erste Projekt, das komplett abgeschlossen werden konnte. Dies zahlte sich auch bei der abschließenden Preisverleihung aus: Unser Team erhielt den Preis in der Kategorie „Bester Code“, wobei unsere Organisation besonders lobend erwähnt wurde. Für unser Team also ein voller Erfolg: Alle haben sich über den Preis gefreut, aber auch besonders, dass sie das Projekt fertig gestellt und dabei Neues gelernt haben. Scrum live auszuprobieren und so kennenlernen zu können empfanden die Jugendlichen auch als eine positive Bereicherung dieser Veranstaltung.
Für uns zwei Mentoren war es ein kleiner Erfolg, dass wir zeigen konnten, wie mithilfe von Scrum und Co. auch während eines Hackathons sehr gute Ergebnisse erzielt werden können. Auch wenn Planning und Retrospektive auf den ersten Blick Zeit kosten, zahlte sich dies innerhalb kürzester Zeit aus.
Wir beide mussten an diesem Wochenende fast nie bei technischen Problemen im Team helfen. Rückblickend waren wir hier öfter in anderen Teams zur Stelle. Dadurch, dass immer zwei Gruppenmitglieder im Pair arbeiteten und grundsätzlich die Hilfsbereitschaft innerhalb des Teams sehr hoch war, kam das Team sehr gut ohne uns zurecht.
Unser Fazit: Jugend hackt war eine tolle Erfahrung für uns. Wir hatten viel Spaß dabei, mit wissbegierigen Jugendlichen in einer produktiven, aber auch entspannten Atmosphäre zu arbeiten. Nächstes Jahr sind wir definitiv wieder dabei. Vielen Dank auch an die anderen Jugendlichen und Mentoren und die Veranstalter für die hervorragende Organisation.
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von Anna Backs & Daniel Zenzes
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