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Female Dev Club Düsseldorf – Frauen in der IT Rückhalt geben

Ab März startet der Female Dev Club Düsseldorf – ein Meetup, das ausschließlich von Frauen für Frauen gemacht ist. Aber warum braucht es eigentlich Angebote speziell für Frauen in der IT? Wir haben darüber mit IT Consultant und Initiatorin Jennifer Lucifero gesprochen.

Corinna Kern

22.2.2023

Als Jennifer Lucifero, IT Consultant bei codecentric, den Weg in die Informatik einschlug, war das auch ein wenig Zufall. Ein glücklicher Zufall, so sagt sie heute, aber was meint sie damit?

Es hat sich seit Jennifers Schulzeit nur unwesentlich verbessert, dass Mädchen und junge Frauen männlich dominierte Berufswege aufgezeigt bekommen. Die Hürden und Hemmschwellen sind nach wie vor hoch. Gleichzeitig werden jungen Menschen immer früher Entscheidungen über ihre Zukunft abverlangt. Das Format des Girls'Day versucht hier Hürden abzubauen und Mädchen die Möglichkeit zu geben, in Berufsfelder wie IT hineinzuschnuppern.

Girls’Day bei codecentric - jungen Frauen die IT nahe bringen

Mehrere Standorte der codecentric laden daher jedes Jahr zum Girls'Day junge Frauen ein und geben ihnen Einblicke in die Arbeit als Softwareentwicklerin. Jenny sieht hier mehrere positive Tendenzen: „Manche Mädchen kommen ohne Vorkenntnisse, andere beschäftigen sich bereits mit Computern und Technik und sind sehr interessiert.“ Und statistisch gesehen können sich 20 Prozent der Teilnehmerinnen nach einem Girls’Day vorstellen, einen IT-Beruf zu wählen. „Mich würde freuen, wenn mehr junge Frauen den Weg in die IT finden – als informierte und bewusste Entscheidung.“

Frauen in der IT

Und was ist mit den Frauen, die den Weg in die IT bereits gefunden haben?

In Deutschland liegt der Frauenanteil in der IT nach wie vor bei rund 20 Prozent. In der Diversitätstheorie spricht man davon, dass ein Anteil von 40 Prozent nötig ist, sodass Ausgewogenheit und damit auch Chancengleichheit entsteht.

Jenny kann aus persönlicher Erfahrung berichten, was das bedeutet: „Oft ist man die einzige Frau im Team, was meist kein Problem darstellt. Aber es gibt eben auch Ausnahmen.“ Das Ungleichverhältnis spüre man als Frau z. B. daran, dass einem weniger zugetraut wird. Frauen haben zudem immer noch größere Herausforderungen, Privates und Berufliches zu vereinbaren. Mehrere Tage Fortbildung oder ein Meetup am Abend – es ist nach wie vor eher ein Thema von Frauen, wie sie dies mit der Kinderbetreuung vereinbaren. Ausfall durch Mutterschutz/Elternzeit führt oft zu einem beruflichen und finanziellen Nachteil.

Es überrascht also nicht, dass es immer mehr Angebote und Netzwerke explizit für Frauen gibt, wie etwa die Shevelopers in München. Gemeinsam mit Kolleginnen der codecentric startet Jenny im März den Female Dev Club Düsseldorf – ein Meetup, das ausschließlich von Frauen für Frauen gemacht ist. Worum soll es dabei gehen?

Female Dev Club Düsseldorf

Das Meetup soll eine Mischung aus Tech- und Non-Tech-Themen, z. B. Softskills für Frauen bieten. „Bereits bei der ersten Veranstaltung wollen wir die Teilnehmerinnen in die Themenwahl mit einbeziehen, sodass eine lebendige Community entsteht.“

Und warum wird der Female Dev Club eine reine Frauenveranstaltung? Bei den Shevelopers halten z. B. auch Männer Vorträge … 

Der Female Dev Club soll ein Safe Space sein, in dem ungezwungener, offener Austausch möglich ist: „Es gibt einfach Dinge, die Frauen anders betrachten. Frauen kommunizieren auch oft anders. Dafür wollen wir Raum schaffen.“ Was braucht es außerdem, um Frauen in IT zu stärken? – „Ich denke, es ist wichtig, Angebote zu schaffen und Präsenz zu zeigen. Das Wahrnehmen der Angebote ist dann eine ganz persönliche Entscheidung. Nicht jede Frau möchte ein solches Netzwerk in Anspruch nehmen.“

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Jennifer Lucifero (rechts) sucht den Austausch mit anderen Frauen in der IT.

Unabhängig davon sollte Frauen dasselbe zugetraut werden wie Männern und es sollten gleiche Arbeitsbedingungen und Chancen bestehen, so Jenny. 

Was würde sich ändern, wenn die IT irgendwann den Frauenanteil von 40 Prozent schafft? – Diversität, so Jennifer, bringt mehr Sichtweisen und eine höhere Vielfalt an Fähigkeiten. Das erhöht die Qualität der Ergebnisse. Und das betrifft natürlich nicht nur die Diversität von Männern und Frauen, sondern alle Arten. Der Selbstverwirklichung von Frauen stehen heute noch viele gesellschaftlich tradierte Muster im Weg: „Ich bin gerne Mama und ich bin gerne Softwareentwicklerin. Das sollte kein Widerspruch sein. Wir müssen weiter daran arbeiten, dass beides gut miteinander vereinbar ist.”

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