Gestern habe ich den Agile Day auf der JAX 2009 in Mainz besucht. Es würde nicht viel Sinn machen, wenn ich irgendwelche Bewertungen zu den Vorträgen abgeben würde, da ich einer der Speaker war … 😉 … aber ich möchte hier einige persönliche Eindrücke weitergeben, die ich gesammelt habe.
Als erstes war ich sehr überrascht, wie viele Besucher der Agile Day hatte. Es waren mindestens 300 Leute, die den ganzen Tag über dageblieben sind. Das hat mir auf eindrucksvolle Weise gezeigt, wie sehr die Leute derzeit an dem Thema Agilität interessiert sind. Bei einer kurzen Umfrage hat etwa die Hälfte der Teilnehmer gesagt, dass sie einige agile Praktiken nutzen, aber nicht wirklich agil sind. Von der anderen Hälfte haben die meisten Leute gesagt, dass sie derzeit gar nichts in Sachen Agilität machen, aber an dem Thema interessiert sind. Nur eine Handvoll Leute hat angegeben, dass sie wirklich agile Software-Entwicklung betreiben und die meisten von ihnen waren Speaker. Mir hat das gezeigt, dass noch eine weite Reise im Bereich Agilität vor uns liegt, aber dass sich viele Leute mittlerweile auf den Weg gemacht haben, was ein gutes Zeichen ist.
Die zweite für mich interessante Sache war eine Pecha Kucha Session. Stefan Roock hatte diese Session organisiert. Es waren 6 Speaker, von denen jeder eine Präsentation mit exakt 20 Folien gezeigt hat, von denen jede genau 20 Sekunden angezeigt wurde, zusammen 6 Minuten und 40 Sekunden. So sind die Regeln für eine Pecha Kucha Präsentation. Das war für mich ziemlich interessant, eine solche Session zu besuchen. In der Vergangenheit habe ich zwar schon darüber gelesen, aber gestern habe ich das erste Mal an einer solchen Session teilgenommen. Gefallen hat mir die Dauer der Präsentationen. Sie zwingt die Vortragenden, sich auf eine oder maximal zwei Ideen zu fokussieren und hält sie davon ab, langwierig über dutzende Dinge zu reden. Auf der anderen Seite fand ich das strikte Format recht ablenkend. Meistens sind die Folien ein wenig zu lang oder zu kurz für den vorgetragenen Inhalt des Speakers angezeigt worden. So mussten sie wechselweise oft warten oder sich sehr beeilen. Zusätzlich war ich stark abgelenkt, da ich irgendwie immer darauf gewartet habe, wann die nächste Folie angezeigt wird. Zusammenfassend war es eine recht interessante Erfahrung für mich, aber ich denke, dass dieses sehr strikte Format nur in wenigen Fällen wirklich hilfreich ist. Meiner Meinung nach sind kurze Sessions – 10 Minuten oder weniger – ein gutes Format, aber sie sollten nicht so strikt sein.
Meinen letzten interessanten Eindruck hatte ich bei dem Speaker Panel am Ende. Es war nicht die Panel Diskussion an sich, davon habe ich mittlerweile eine Menge gesehen. Es war vielmehr die Tatsache, dass selbst die agilen Experten, die dort gestanden haben, recht unterschiedliche Ansichten und Auffassungen zu dem Thema Agilität hatten. Okay, auf der einen Seite ist das sicherlich ziemlich normal für viele Themengebiete, aber auf der anderen Seite ist es immer wieder recht überraschend, das live in einer Panel Diskussion zu erleben. Für mich bin ich zu dem Schluss gekommen, dass Agilität insgesamt ein noch nicht sehr gut erforschtes Gebiet ist und dass sich das Thema in den nächsten Jahren noch ziemlich weiterentwickeln wird.
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von Uwe Friedrichsen
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Blog-Autor*in
Uwe Friedrichsen
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